Stadt Mahlberg

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Im Detail

1670 - Am 6. Juni verfasst der Markgraf Leopold Wilhelm von Baden-Baden in Wien ein Testament, wonach in seinem Herrschaftsgebiet nach seinem Tod ein Kapuzinerkloster errichtet werden soll.

1671 - Am 1. März stirbt Markgraf Leopold Wilhelm von Baden-Baden. Seine Witwe Maria Franziska geb. von Fürstenberg entschließt sich, das vom Gatten gewünschte Kloster in Mahlberg zu errichten. Bereits am 31. März erteilt Papst Clemens der X. dem Bischof von Straßburg, Franz Egon Fürst von Fürstenberg, dem Bruder der Markgräfin Maria Franziska von Baden-Baden, die Zustimmung zur Erbauung des Klosters in Mahlberg im Bistum Straßburg.

1672 - Ein Handwerker-Bautrupp aus der Gegend um das vorarlbergische Feldkirch, dem Hauptsitz der Kapuziner, legt am 20. April zusammen mit dem Abt Placidus Heiß von Schuttern den Grundstein zum Kloster. Der Titelheilige wird St. Leopold.

1677 - Während der Nachtmette wird das Kloster zugleich an allen vier Seiten von französischen Truppen in Brand gesteckt. Dabei kommen die Mönche nur mit dem Leben davon.

1682 - Das Kloster wird durch Zuwendung der Stifterin, des Abts Franz III. Hertenstein von Ettenheimmünster und französischer Offizieren schnell wieder, aber größten Teils aus Holz aufgebaut.

1683 - Das Kloster wird am 12. Oktober vom Straßburger Weihbischof Gabriel anstatt dem bisherigen Hospiz, nun zu einem „vollen Kloster“ geweiht.

1728 - Ein großes Erdbeben mit dem Herd in Mahlberg, richtet in der Kapuzinerkirche großen Schaden an. Das Chorgewölbe wird herabgeworfen. Im Mauerwerk treten große Risse auf. 

1764 - Im Kloster leben 16 Mönche. Ihren Arbeitsbereich haben sie wie bisher im Geroldseckischen, im Straßburger Hochstiftland von Ettenheimmünster bis Kappel am Rhein, sowie im Elsass.

1771 - Die katholische Linie der Markgrafen von Baden-Baden sterben mit dem Ableben von August Georg aus. Das Kloster geht durch einen Erbvertrag an die evangelische Linie der Markgrafen von Baden-Durlach über.

1776 - Im Kapuzinerkloster leben noch elf Patres, zwei Kleriker, sowie drei Laienbrüder

1776 - Durch die französische Revolution wird dem Kloster der Arbeitsbereich eingeengt, in dem das Elsass verloren geht. In der Folge leben dann nur noch sieben Patres und zwei Laienbrüder im Kloster.

1803 - Der Reichs-Deputationsausschuss, deutsche Fürsten und Napoleon beschließen die Säkularisation. Das Kloster wird aufgehoben und mit Beschlag belegt. Der Konvent wird nach dem ebenfalls aufgehobenen Benediktinerkloster Ettenheimmünster ausgewiesen. Die Kapuzinerkirche wird als Filiale der Mutterkirche Kippenheim, den Katholiken von Mahlberg und Orschweier zugesprochen.

1804 - Die mit dem Kloster verbundenen Bildungsstätte, einer Lateinschule, wird unter der Bezeichnung „Gemischte Lateinschule“ von drei Patres aus dem Prämonstratenser-Kloster Allerheiligen und im Nebenfach vom katholischen Dorfschullehrer weitergeführt.

1807 - Der evangelische Pfarrer in Kippenheim stirbt. Damit erhält Mahlberg eine eigene evangelische Pfarrei. Die Wohnung des Pfarrers wird im ehemaligen Kapuzinerkloster eingerichtet. Da auch ein Lehrpater stirbt, erhält der evangelische Pfarrer sein Lehramt.

1831 - Nachdem der katholische Geistliche In Kippenheim im vergangenen Jahr gestorben ist, erhält auch Mahlberg mit Orschweier eine eigene katholische Pfarrei. Die Wohnung des Pfarrers wird im ehemaligen Kapuzinerkloster eingerichtet.

1841 - Die „Gemischte Lateinschule“ im ehemaligen Kloster wird in „Höhere Bürgerschule“ umbenannt.

1850 - Die Höhere Bürgerschule im ehemaligen Kapuzinerkloster wird aufgelöst.

1875 - Nach Fertigstellung der neuen St. Leopoldkirche, lässt die katholische Kirchengemeinde die Kapuzinerkirche abbrechen.

1885 - Nach dem Abbruch des Klosters, lässt die katholische Kirchengemeinde ein neues Pfarrhaus, teilweise auf dem Platz der Kapuzinerkirche und des Klosters errichten.