Zur Geschichte des Stadtteils Orschweier liegt vieles im Dunkeln, vieles wird erst ganz allmählich durch intensive Recherchen in Archiven erhellt. Urkunden, mit denen die Jahreszahl 778 bestätigt werden könnte, sind dabei sehr schwer zu finden. Man vermutet, dass zu diesem Zeitpunkt der Ort Orschweier zum Kloster Eschau bei Straßburg gekommen ist. In einem aus dem 12. Jahrhundert stammenden Verzeichnis der Besitzungen des elsässischen Klosters Eschau (südlich Straßburg), dessen Gründung man dem Straßburger Bischof Remigius zuschreibt, wird auch Wila (ist gleich das Dort) Ohlswilere angeführt. Von 1336 an ist eine ritterschaftliche Zeit bis hin zum Verkauf des Dorfes an den Freiherrn Johann von Türckheim im Jahre 1791 nachgewiesen. Johann Freiherr von Türckheim zu Altdorf war der letzte bischöflich strassburgische Leheninhaber. Er kaufte Orschweier von den Freiherren von Brandenstein. Das Kloster Ettenheimmünster hatte noch bei seiner Aufhebung 1803 hier Güter und Rechte. 1806 kam der reichsritterschaftliche Ort unter badische Landeshoheit.
Orschweier war einst eine eigene Pfarrei. Ihr Sprengel umfasste auch das Dorf Mahlberg. Nach dem Kirchenvisitationsprotokoll des Landkapitels Ettenheim von 1666 hatte die Kirche den heiligen Andreas als Patron. Die Urzelle von Orschweier wird um die St. Andreaskapelle auf dem Weg zwischen Orschweier und Mahlberg, dem Platz des gemeinsamen Friedhofes, vermutet. Dieses Areal hatte bis zum Ableben des letzten Grafen von und zu Grohenburg und Hohengeroldseck im Jahr 1692 zur Gemarkung Orschweier gehört. In einem Lehensbrief aus dem Jahr 1717 ist dann das Gebiet mit der Kapelle als Mahlberger Besitz erwähnt. Die Herren Boecklin von Boecklinsau erwarben 1834 in Orschweier Eigentum, allerdings nicht mehr als "Grundherren". Die Gemeinde Orschweier wurde im Zuge der Kreisreform zum 1.10.1973 von der Stadt Mahlberg eingemeindet.