Nur wenig später im Jahr 1571 beschäftigte sich der in Überlingen geborene Gallus Eschenreutter erneut mit 22 Bäder am südlichen Oberrhein in seinem Buch „Alle heilsamen Bäder und Brunnen die durch ihre heilsamen Wirkung der Natur, Kraft und Tugend in Deutschland bekannt sind.“ Hierzu zählt er auch das „Lutterbad“ zu Mahlberg. Ihm folgte 1578 eine Beschreibung vom pfälzischen Arzt Ruland, der unter den 82 Bädern in Deutschland auch das Lutterbad in Mahlberg erwähnt. Danach brach der 30-jährige Krieg aus, der von 1618 bis 1648 dauerte. Schon 1677 folgte dann der Orlèanisch-Pfälzische Krieg, in dem ganz Mahlberg von den Franzosen abgebrannt wurde. Beide Kriege hinterließen für immer Spuren der Verwüstung und den wahrscheinlichen Untergang des Lutterbads. Danach geriet es mehr und mehr in Vergessenheit. Bis dann fast 90 Jahre später der Mahlberger Landesphysikus Krapf 1766 im Auftrag der badisch-markgräflichen Landesherrschaft das Wasser vom Lutterbrunnen genauer untersuchte. Danach meinte er: „Allein aus dem Ergebnis lasse sich die Heilkraft des Lutterbads erklären.
Es sei nicht zu zweifeln, dass sobald hier eine Gelegenheit zum Baden gegeben wird, aus dem ganzen Revier hier herum und vornehmlich aus dem Elsass wegen der schönen Gegend und der bequemen Lage des Bades an der Landstraße, es einen großen Zulauf geben werde. Damit könnte es der gnädigen Herrschaft in Mahlberg und den Kippenheimer Wirten, Bäckern, Metzgern und anderen, sowie dem ganzen Land sehr <profitabel> sein.“ Krapf versuchte auch zu ergründen, wo das Lutterbad gestanden haben mag. Er kam zu der Feststellung, dass das Bad vor vielen Jahren am Lutterbrunnen gestanden ist. „Denn man komme dort auf dem Heiligen- oder Herrschaftsacker bei tieferem Pflügen noch auf steinerne Fundamente und habe kürzlich auch noch einige Deicheln gefunden, durch welche das Wasser vor langer Zeit geleitet worden sein muss.“
Doch der Wunsch von Krapf und der Bevölkerung das Lutterbad wieder zu errichten, ging leider nicht in Erfüllung. Erst als im Jahr 1972 in der Nähe der Brunnenstube des „Lutterbrunnens“ (heute Kindlesbrunnen genannt) eine Wasserleitung aus Deicheln ausgebaggert wurde, hat dieser Fund die Aufmerksamkeit der Archäologen hervorgerufen. Am Ende der Leitung wurde ein Holztrog vom Lutterbrunnen und unweit davon ein rundes Sickerfundament mit viel Holzkohle freigelegt. Das Lutterbad war wieder entdeckt. Doch es dauerte noch weitere 30 Jahre bevor man die Entdeckung endgültig beweisen konnte. Erst im Jahr 2002 wurde im Generallandesarchiv Karlsruhe ein Topographischer Plan aus dem Jahr 1784 gefunden, in dem die Kuranlage und der Grundriss,-an der von Krapf vermuteten Stelle- eingetragen war.